Donnerstag, 1. November 2012
Moskau (24-27.10) und Zugfahrt nach Irkutsk
In Moskau sollten wir unsere ersten couchsurfing-Kontakte kennen lernen. Andrew und Zarina sind beide Studenten und wohnen nahe des Parks Sokolniki (aeltester Park Moskaus). Wir lebten mit ihnen zusammen in einer 2-Zimmer-Wohnung - spater lernten wir einen dritten Andrew (Mitbewohner) kennen. Da wir sehr sparsam leben wollten (und Moskau sehr teuer ist) haben wir uns vorgenommen Besichtigungen nur von aussen vorzunehmen. Merke: 3 Besichtigungen des Kremels von aussen + 1 x mit lange ausgehandeltem Studentenpreis von innen.

Am letzten Abend backten wir einen "real german Kaesekuchen" a la Marina und Lisa. Faelschlicherweise mit Karamellpudding und zu viel Ei, sodass die Konsistenz eher an Omlette erinnerte. Dennoch wurde am Abend viel gegessen und es entwickelten sich interessante Gespraeche. Da es erst um halb 4 ins Bett ging war der naechste Morgen sehr hektisch. Trotzdem reichte es fuer einen ausgiebigen Abschied bevor wir in die Transsib stiegen. Ab nun sollten wir ein 4er-Bett-Abteil mit zwei waschechten Irkutskern teilen. Innerhalb der naechsten Stunde leerten wir eine duty free- Amaretto Flasche (das russische Paerchen kam braun gebrannt zurueck von ihrer Hochzeitsreise in Aegypten). Man konnte sich also auch ohne Englischkenntnisse kennen lernen.

Das Zugleben ist sehr gemuetlich - die trockene und oft stickige Luft in den stark beheizten Abteilen macht muede und traege. So nutzten wir die 20-minuetigen Stopps in groesseren russischen Staedten um frische Luft zu schnappen. An den Gleisen warten Babuschkas (wie auch in Ungarn) die den Zuggaesten allerlei russische Spezialitaeten anbieten bzw. aufdraengen. Das Warenangebot reicht von Piroggen (gefuellte Teigtaschen) und geraeuchertem Fisch ueber Obst bishin zu Muetzen und Pelzen.
Schon in Moskau konnten wir den ersten Schnee erleben und im ersten teil der Zugfahrt genossen wir Schneestuerme und schoene Schneelandschaften, die spaeter durch kahle Steppe und Birkenwaelder abgeloest wurden. Huebsche Holzhaeuser in allen moeglichen Farben unterbrechen die aufkommende Eintoenigkeit und Melancholie der sibirischen Weite (wir neigen auch schon zu melancholischer Poesie...).
Zur Abwechslung spielten wir ab und zu ein paar Runden Durak (ein russisches Kartenspiel) mit unseren Zimmergenossen.

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