Donnerstag, 1. November 2012
Zugfahrt Suessen - Moskau
Nach etlichen, nicht enden wollenden Vorbereitungen ging zum Schluss alles ganz schnell. Marina bekam ihren Rucksack doch noch zwei Tage vor Reisebeginn und auch Lisa schaffte es noch in den letzten Minuten vor Abfahrt all ihr Zeug zusammen zu packen.
Der Abschied verlief sehr hektisch, denn der Zug um 5 Uhr morgens sollte noch erreicht werden.

Geschafft! Im Zug Richtung Geislingen kontrollierten wir nocheinmal ob alles Wichtige vorhanden war. Beim Umstieg in den Zug nach Muenchen stiegen wir versehentlich in das Schlafabteil. Ganz erschoepft gesellten wir uns zu den Schlafenden obwohl uns die Zugfuehrerin zu den Sitzplaetzen am anderen Ende des Zuges geschickt hatte. Zum Glueck gab es keine weiteren Kontrollen - diese sollten in der siebenstuendigen Fahrt von Muenchen nach Budapest umso oefter stattfinden. Dort angekommen machten wir einen kleinen Stadtbummel, bewunderten die vielen alten Gebaeude und probierten ungarisches Gebaeck.
Am Abend ging es weiter im Dreierbettschlafabteil, das zwar recht komfortabel aber mit grossen Rucksaecken ziemlich eng war. Darum waren wir sehr froh ein Abteil fuer uns alleine zu haben. Die Kommunikationsprobleme mit dem Schaffner waren durch hilfsbereite russische Mitfahrer schnell ueberweunden. Sie halfen uns mit dem ''Hoch-Klapp-Bett'' und spendierten uns am darauffolgenden Tag mit Kartoffeln gefuellte Teigtaschen (ein typisch ukrainisches Essen), welche von aelteren Frauen direkt am Gleis verkauft werden.
Die erse Nacht verlief etwas unruhig. Hundemuede waren wir schon vor 22 Uhr ins Bett gegangen, wurden aber irgendwann vor Mitternacht unsanft geweckt. Polizisten ruettelten an der Tuer und durchleuchteten unser Zimmer. Diese Prozedur wiederholte sich noch drei mal - darunter Schaffner, Drogenfander etc. Nach dem vierten und letzten Weckgang (gegen halb 4) konnten wir dann endlich schlafen.

Am naechsten Tag (gut ausgeschlafen) stellte sich heraus, dass das halbe Zugabteil einer kosakischen Folkloregruppe angehoerte. Kurzerhand wurde ein Laptop in unserer Kabine angeschlossen und wir konnten ein traditionelles Musical erleben.
Am Abend kam Andrew und wollte uns Kaffee anbieten. Da wir jedoch beide keine Kaffeetrinker sind ging er los um fuer uns Deutsche Bier aufzusuchen. Aus dem Bier wurde eine Spirituose aus Bosnien Herzegowina (dort war der letzte Auftritt der Gruppe). Frueh sollten wir erkennen, dass es bei den Russen heisst: ein Schnaps kommt selten allein - und so wurde eine Flasche Cognac hergezaubert. Man unterhielt sich ueber die Herkunft des anderen, traditionelles russisches Essen etc.

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